Reit-EM in Aachen: Verfechter des leidvollen Pferde-Schenkelbrands wirken bei Turnier mit

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Aachen / Stuttgart, 10. August 2015 – 800 Grad heißes Eisen auf der Haut: Morgen beginnt die Reit-Europameisterschaft in Aachen. Auch die bei dem Turnier eingesetzten Pferde tragen die Folgen des qualvollen Brandmarkens an ihren Körpern. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wurde mit viel Aufsehen als eine Reiterin der Eröffnungsfeier am Dienstag angekündigt – doch gerade sie setzte sich vor wenigen Jahren vehement für den tierquälerischen Schenkelbrand ein: Der Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes aus den Jahren 2012/2013 beinhaltete unter anderem ein Verbot dieser Vorgehensweise – von der Leyen wehrte sich mit Unterstützung weiterer Politiker gegen den wichtigen Fortschritt im Tierschutz. So musste die damalige Bundesministerin Ilse Aigner unter anderem auch das Verbot des Schenkelbrands wieder streichen. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. fordert wegen zahlreicher tierquälerischer Elemente wie dem Brandmarken ein konsequentes Ende des sogenannten Pferdeleistungssports.
 
„Ursula von der Leyen stärkte mit ihrem Einsatz gegen das Schenkelbrand-Verbot dem damaligen Ministerpräsident ‚ihres‘ Bundeslandes Niedersachen, David McAllister, sowie Reiterorganisationen den Rücken. Bei der EM in Aachen ist die Ministerin dabei in ‚bester‘ Gesellschaft – auch der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle, dessen Lebenspartner Michael Mronz das Spektakel ausrichtet, setzte sich für die Beibehaltung des Schenkelbrands ein“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA Deutschland e.V. „Tierquälerei – auch wenn sie schon seit Jahrhunderten als vermeintliche ‚Tradition‘ ausgeübt wird – bleibt Tierquälerei. Daher appellieren wir an die Verantwortlichen, endlich einen Schlussstrich unter den gesamten Pferdesport zu ziehen.“
 
Im Jahr 2012 wurde in der CDU-FDP-Regierungskoalition der von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner vorgelegte Gesetzentwurf zum Tierschutzgesetz diskutiert. Neben vielen anderen Verwässerungen sorgten insbesondere Westerwelle (FDP) und von der Leyen dafür, dass das Verbot des Schenkelbrandes aus dem Gesetz gestrichen wurde. Diese Entscheidung bedeutete einen schweren Schlag und eine Verschlechterung für den Tierschutz – denn es gilt bereits ein grundsätzliches Verbot für Eingriffe, durch die das Gewebe eines Tieres zerstört werden kann (§ 6 TierSchG). Trotz bestehender „sanfter“ Alternativen wie dem Einsetzen von Mikrochips wird der Heißbrand nach wie vor angewandt: „Bei diesem Verfahren wird ein rot-glühendes, etwa 800 Grad Celsius heißes Eisen ein bis zwei Sekunden lang auf die vorgesehene Körperstelle gedrückt. Dem Pferd entstehen hierdurch erhebliche Schmerzen.“[1]
[1] Hirt / Maisack / Moritz (2007): Tierschutzgesetz, Vahlen Verlag, München.
 

Der Schenkelbrand verursacht beim Pferd erhebliche Schmerzen. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
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